No Joris, no problem. Ohne den erkrankten Topscorer aus Frankreich ins nördliche Niederösterreich gereist, kämpften die Raiffeisen Rocks aufopferungsvoll, retteten sich in die Verlängerung und gewannen 95:91! Somit wandert der Heimvorteil für das 2. Halbfinale nach Mattersburg. Siege in der Fremde schmecken besonders gut und in Mistelbach – wo der Verein ja 2012 den ersten Meistertitel holte – ist es immer eine besondere Freude.
Zwei Freiwürfe und ein erfolgreicher Wurf von Roberts Dembskis brachten eine 12:9-Führung, auch von da weg war es immer wieder Petar Zivkovic, der sein Visier blendend eingestellt hatte und seinen Farben zu einer 5-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel verhalf. Dann machte Tobias Winkler weiter und brachte bei 28:19 den Unterschied in größere Sphären. Dominik Alturban und eben Topscorer Zivkovic (kam am Ende auf 29 Punkte) erledigten den Rest, die Raiffeisen Rocks lagen komfortabel in Front. Mistelbach war unter dem Korb überlegen, auch weil Dembskis in Foulprobleme kam. Die Mannschaft von James Williams kompensierte dies ebenso gut wie das Fehlen von Joris Ortega. Man ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und führte zur Hälfte der Spielzeit mit 48:40.
Nach Wiederbeginn hatten die Hausherren aber plötzlich mehr vom Spiel. Ian Moschik tankte sich unermüdlich unter den Brettern durch, ihn konnten Corey Hallett und Konsorten teilweise nur mit Fouls stoppen. So kam es, wie es kommen musste: Ausgleich bei 60:60. Aber auch diese Problematik lösten die Raiffeisen Rocker an diesem Abend recht souverän. Der Ball wurde fleißig geschwungen und es wurde solide verteidigt. Auch technische Fouls gegen das Center-Duo Dembskis und später noch Hallett schaffte es nicht, Mattersburg zu brechen. Mit Fortdauer der Partie schienen die ersatzgeschwächten Rocks (Niki Bugnyar fällt doch länger aus und war nicht mit in Mistelbach, sah sich das Ganze vor dem Schirm an) müde zu werden und die Heimmannschaft setzte sich ein wenig ab. Dies gipfelte in einem 77:83 – bei nur mehr etwas mehr als einer Minute auf der Spieluhr! Aber auch für diese Widrigkeit fanden die Rocks eine Lösung: gute Defense gepaart mit eiskalten Dreiern von Mastermind Claudio Vancura und Altmeister Dominik Alturban – Overtime!!!

In dieser hatten die Burgenländer den besseren Start und verbuchten Zähler durch Roberts Dembskis und Claudio Vancura. Die Gäste mussten zum Time-Out bitten, es sollte aber nichts mehr nützen. Auch ein Dreier in letzter Minute kam zu spät, Claudio Vancura behielt an der Linie die Nerven und stellte zwei Sekunden vor Ultimo den 95:91-Endstand her. Unpackbare kämpferische und taktische Leistung, für die der Rocks Block und die vielen mitgereisten Fans lange nach Spielende noch gemeinsam mit den Akteuren feierten!
Nun wandert die Serie heim an die Wulka, am kommenden Samstag ab 19 Uhr gibt es die Chance zum Aufstieg ins Finale. Allerdings sind die Williams-Akteure gewarnt, gab es doch im Viertelfinale ebenso einen Auswärtssieg in Salzburg und dann keine besonders gute Leistung zu Hause. Das soll sich nicht wiederholen.
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