Seit nunmehr ein knappes Monat ist es her, dass es den Kapitän der Rocks, Stefan Ulreich, beruflich ins Ausland (Schweiz) verschlagen hat. Grund genug für ein ausführliches Interview mit dem eurobasket.com Spieler des Jahres 2014 und dem Top-Scorer der Rocks!
Wie geht es dir in Lausanne? Wie ist das Leben?
Ça va bien, merci. Ich bin nun seit etwas mehr als zwei Wochen in Lausanne und habe mich auch schon ein wenig einleben können. Lausanne ist eine Stadt mit 130.000 Einwohnern, direkt am Genfer See in der französischsprachigen Schweiz. Die Landschaft hier ist wirklich atemberaubend – so darf ich jeden Tag nach dem Aufstehen den Blick aus meiner Wohnung auf den Genfer See und die dahinter liegenden französischen Alpen genießen. Das Schwierigste für mich ist aktuell sicher die Sprache – mein Französisch ist noch etwas eingerostet, aber das wird sich in den nächsten Wochen sicherlich bessern. Neben den Vorkehrungen mich hier häuslich einzurichten, konzentriere mich zur Zeit voll und ganz auf meinen neuen Job und Work-Out. So kann ich mich doch ganz gut ablenken, denn es ist natürlich eine große Umstellung für mich, das erste mal fern der Heimat zu leben.
Du sprichst von Work-Out – wie hältst du dich fit?
Trainingstechnisch geht es mir richtig gut hier. Meine Firma hat vor zwei Monaten einen nagelneuen Fitnessraum eröffnet. Hier kann ich in der Mittagspause oder nach der Arbeit super trainieren. Außerdem hat Mike mir über einen Bekannten die Brücke zum Schweizer Zweitligaverein BBC Lausanne (www.bbclausanne.ch) legen können – wo ich jetzt auch mittrainiere. Der Club bzw. das Team ist den Rocks extrem ähnlich: so hat man auch hier den Meistertitel im vorigen Jahr gewinnen können, aber aufgrund des Budgets konnte man den Schritt in die 1. Liga (noch) nicht machen.
Was vermisst du am meisten neben den Rocks?
Am meisten geht mir sicher die Zeit mit meiner Familie und mit meinen Freunden ab. Vor allem meine Neffen Jakob, Fabio & Jonas, Nichte Julia und meine Freundin Viki vermisse ich stark. Gottseidank kann man mit den technischen Möglichkeiten heutzutage via Facetime oder Skype jede Entfernung (fast) vergessen machen.
Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf der Rocks?
Ich bin ganz zufrieden soweit. Wir sind stark in die Saison gestartet, sind dann aber leider nach der Pause im Dezember etwas aus dem Rhythmus gekommen und haben nicht mehr als Team gespielt. Der Auswärtstrip nach Dornbirn hat geholfen und uns scheinbar wieder richtig zusammengeschweißt. So haben wir die letzten beiden Partien wieder das gemacht, was uns zu drei Meistertiteln geführt hat und uns auch heuer wieder dorthin führen soll: Aggressive Defense, schnelles Spiel nach vorne und Teambasketball, wo sich jeder für jeden den Hintern aufreisst.
Wer ist heuer Favorit auf den Meistertitel und wie stehen die Chancen für uns in den Playoffs?
Ich habe schon in der Sommerpause gesagt „Four is more“ und ich stehe auch heute noch dazu: Ich will heuer den vierten Meistertitel mit den Rocks holen!! Natürlich sind wir nach 3 Meistertiteln Mitfavorit. Die Topfavoriten sind meiner Meinung nach aber sicher die Dragons aus St. Pölten, die unbedingt zurück in die ABL wollen. Auch die Timberwolves wollen um den Titel mitreden – haben sie sich doch gerade nochmal mit einem kroatischen Guard verstärkt. Doch es ist mir egal, welche Mannschaft sich welchen-Legionär-auch-immer einkauft. Ich schaue nur auf uns! Ich weiss, dass wenn wir das machen, was der Coach von uns will und wir als Team spielen, dann werden wir auch heuer wieder den Titel nach Mattersburg holen!!! Nicht zuletzt auch wegen der besten Fans der 2. Liga! Riesengroßes DANKE an dieser Stelle an unseren Fanclub und die Zuseher, die uns Woche für Woche unterstützen – egal wie es auf dem Spielfeld läuft. Ich bekomme heute noch Gänsehaut wenn ich an das Cup-Spiel gegen Klosterneuburg zurückdenke, wo wir leider ziemlich unter die Räder gekommen sind. Nichtsdestotrotz wurde bis in die letzten Sekunden gesungen, getrommelt und geschrien für uns. Dieser Rückhalt tut gut und wird uns in den Playoffs noch sehr viel bringen. Merci beaucoup & weiter so!!! 🙂