Seit der laufenden Saison führt Niki Bugnyar die Raiffeisen Mattersburg Rocks als Kapitän auf das Parkett. In einer Spielzeit mit einigen Ups and Downs steht uns der Scharfschütze Rede und Antwort zu Themen wie Teamchemie, persönliche Rituale und das Besondere an den Rockern.
Lieber Niki, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst! Fangen wir direkt an: Wie würdest du die Saison bisher beschreiben?
Die Saison hatte definitiv ihre Höhen und Tiefen. Aber jetzt, wo sie langsam zu Ende geht, sind wir alle total fokussiert und heiß auf die Playoffs.
Du bist schon eine ganze Weile ein Rocker und führst nun das Team als Kapitän an. Was war dein bisher schönster persönlicher Moment auf dem Court?
Da ich erst seit dieser Saison Kapitän bin, gab es diesen einen besonderen Moment noch nicht – aber die Saison ist ja auch noch nicht vorbei! Was für mich aber jedes Mal ein Highlight ist, ist vor unserer Heimkulisse als Kapitän aufzulaufen. Es ist etwas Besonderes, für den Klub zu spielen, bei dem ich mit sieben Jahren meine ersten Basketballschritte gemacht habe. Und natürlich fühlt es sich umso besser an, wenn wir dann auch noch gewinnen!
Welche Rituale und Routinen hast du vor einem wichtigen Spiel?
So richtige Rituale habe ich eigentlich nicht, aber ich achte darauf, dass meine Warm-up-Routine immer gleich abläuft. Mir ist es vor allem wichtig, gut eingeworfen zu sein und ein gutes Gefühl für meinen Wurf zu haben. Wenn mein Touch passt, gehe ich mit viel mehr Selbstvertrauen ins Spiel.
Abgesehen von deiner Aufgabe als Kapitän – wie sieht du deine Rolle im Team? Was zeichnet dich aus?
Ich denke, was mich auszeichnet ist, dass ich genau weiß, wie der Klub hier in Mattersburg funktioniert. Ich bin seit meiner Kindheit dabei und habe miterlebt, wie sich alles entwickelt hat – ich kenne die Werte und die Mentalität, die unseren Verein ausmachen. Basketballerisch sehe ich meine Rolle vor allem als Werfer, besonders von der Dreierlinie.
Wie wichtig ist Teamchemie für dich?
Sehr wichtig! Meiner Meinung nach ist die Teamchemie einer der entscheidenden Faktoren dafür, ob man wirklich oben mitspielen kann oder nicht. Wenn die Harmonie im Team passt, spielt man mit mehr Vertrauen und Energie – und das macht oft den Unterschied aus.
Was macht aus deiner Sicht die Raiffeisen Mattersburg Rocks aus?
Definitiv die Familiarität! Der Verein würde ohne die vielen freiwilligen Helfer nicht funktionieren – jeder packt mit an, ob am Schreibertisch, beim Buffet oder im Vorstand. Ich sehe selbst, wie viel Arbeit eigentlich dahintersteckt, und genau das macht den Klub so besonders. Umso schöner ist es dann zu sehen, dass so viele Kinder im Nachwuchs spielen und der Basketball hier weiterlebt. Und natürlich ist es ein unglaubliches Gefühl, wenn die Halle voll ist und gefühlt der halbe Bezirk hinter uns steht!
…Lieblingsspieler in der NBA?
Ich habe nicht den einen Lieblingsspieler. Stattdessen schaue ich mir bestimmte Stärken von verschiedenen Spielern an und versuche, sie in mein eigenes Spiel einzubauen. Sei es Entscheidungsfindung, Defense oder Leadership – jeder Topspieler hat etwas, wovon man lernen kann.
Wie gehst du mit Niederlagen oder schwierigen Phasen um?
Abhaken und weitermachen. Klar ist es wichtig, sich mit den Dingen auseinanderzusetzen, die nicht gut funktioniert haben, aber ich sehe keinen Sinn darin, lange darüber nachzudenken oder sich den Kopf zu zerbrechen. Das Schöne am Basketball ist für mich, dass es kein Unentschieden gibt – einer gewinnt, einer verliert. Wichtig ist, aus Niederlagen zu lernen und beim nächsten Spiel wieder voll da zu sein.
Wie bist du eigentlich zum Basketball gekommen?
Mein Papa, der in seiner Jugend auch in Mattersburg Basketball gespielt hat, meinte zu meinem Bruder und mir: „Kommt, ihr geht morgen zum Basketballtraining.“ Lustigerweise war das damals das allererste Nachwuchstraining der Rocks. Ich bin also wortwörtlich seit dem ersten Tag dabei! Im Nachhinein bin ich natürlich froh, dass mich mein Papa damals hingebracht hat.
Welche Ziele hast du für die Zukunft – sowohl sportlich als auch persönlich?
Sportlich möchte ich vor allem an meinen Leadership-Qualitäten arbeiten. Aber auch sonst gibt es immer Dinge zu verbessern – im Basketball ist man nie „ausgelernt“. Selbst die besten Spieler arbeiten ständig an ihrem Game, und genau das ist auch mein Anspruch. Persönliches Ziel würde ich sagen – mein Studium erfolgreich abzuschließen.