Nachberichte zur 15. Runde

Quelle: oebl.at:

Auch nach 15. Runden wirft die Tabelle der ZWEITEN Basketball Bundesliga die Mistelbach Mustangs als Spitzenreiter aus: Die Cup-Viertelfinalisten gewinnen das „Niederösterreich-Derby“ bei Meister UBC St. Pölten (4) mit 83:80 – und beenden deren Heimserie. Auch zwei weitere „home-winning-streaks“ der 2BL finden ein jähes Ende: Die Mattersburg Rocks (2) müssen sich erstmals vor heimischem Publikum den Basket Flames (9) geschlagen geben, unterliegen gleich deutlich mit 49:77. Mit einer ähnlichen Niederlage endet auch die Siegesserie von KOS Posojilnica Bank Celovec (8) – denn die Raiffeisen Dornbirn Lions triumphieren souverän mit 75:49. Souverän – auch hinsichtlich der Verteidigung ihrer Plätze in den Playoffs – bleiben die BBU Salzburg (7) und die Vienna D.C. Timberwolves (6): Die BBU fertigt vor vollem Haus im neuen Sportzentrum Nord in Salzburg, Liefering Tabellenschlusslicht Wörthersee Piraten klar mit 86:66 ab, die Timberwolves verlängern mit einem 97:81-Erfolg im Derby den Negativtrend der Basket 2000 Vienna Warriors (10).
Die Tabellenspitze in der ZWEITEN Basketball Bundesliga bleibt fest in Händen der Mistelbach Mustangs (1): Der Cup-Viertelfinalist fügte Meister UBC St. Pölten (4) eine 80:83-Heimniederlage zu, entschied damit auch das zweite Saisonduell für sich und zerstörte die Heimserie der Göttlicher-Truppe, die saisonübergreifend zwölf Spiele lang Bestand hatte. Die davor letzte Niederlage datierte vom 10. Jänner 2016, als man KOS mit 64:86 unterlag. So klar wie die Verhältnisse damals, war die Angelegenheit dreizehn Monate später nicht: St. Pölten – bei denen Kapitän Martin Speiser (10 PTS, 3 RB, 3 AS) sein langersehntes Comeback gab – hatte die Partie anfangs fest im Griff, lag bis zu 12 Punkte voraus. Doch Mistelbach drehte mit „fruchtbarer“ Zonen-Defense das Spiel, traf hervorragen (61% 2P und 33% 3P) und kompensierte auch die klare Unterlegenheit am Rebound (32:45). St. Pölten verabsäumte es aus 16 Offensiv-Rebounds Kapital zu schlagen. Eine starke Performance bot beim Tabellenführer Vladimir Sismilich (23 PTS, 5 RB, 3 ST).

Mit einer handfesten Überraschung klinken sich auch die Basket Flames (9) wieder in den Kampf um die Playoffs ein: Die Wiener gewannen mit 77:49 mehr als souverän bei Vizemeister Mattersburg Rocks (2) – und feierten ihren ersten Sieg überhaupt im Burgenland. Die Rocks fanden – ohne Ramiz Suljanovic und Jan Nicoli, dafür mit „Comebacker“ Michael Mach (4 RB, 2 AS) – als Favorit nie einen Rhythmus, waren gegen die Zonen-Defense der Flames offensiv zu ungefährlich. Diese konnten sich – getragen von 46% aus der Distanz – immer mehr absetzen und im Schlussviertel noch eines draufsetzen: 32 Punkten scorte die Kreidl-Truppe im letzten Quarter, ist damit verdienter Sieger – und kann für die Playoff-Qualifikation wieder Hoffnung schöpfen, auch wenn weiterhin zwei Siege fehlen. Gefehlt hat den Rocks gegen Ende dann auch Corey Hallett (7 PTS, 6 RB, 5 AS), der mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ins Krankenhaus musste. Enorm stark bei den Flames war Vladimir Gavranic, der 22 Punkte machte und 5 Rebounds holte.

Ein ähnliches Heimdebakel setzte es für KOS Posojilnica Bank Celovec (8): Die Kärntner kassieren von den Raiffeisen Dornbirn Lions (3) mit 49:75 ihre erste Heimniederlage der Saison, verlieren dadurch wieder Boden im Kampf um die Playoffs. Die Vorarlberger, die nun auch das zweite Saisonduell für sich entschieden, gewannen erstmals wieder seit über zwei Jahren in Klagenfurt – und bringen sich mit dem 10. Saisonsieg auf den dritten Tabellenplatz, punktegleich mit Rocks und UBC. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten die Lions mit KOS keine Probleme mehr: 46:22 entschieden sie die zweiten zwanzig Minuten für sich. Weil ihnen „nur“ noch 9 Turnover passierten, in der ersten Halbzeit waren es noch 17. Stark präsentierten sich die Lions auch am Rebound, gewannen dieses Duell mit 42:24. Youngster Luka Brajkovic glänzte mit einem „double-double“ von 15 Punkten und 13 Rebounds. KOS ließ vor allem offensiv auf: Durchschnittlich machten die Kärntner daheim bislang 81,6 Punkte, diesmal lediglich 49. Da half auch ein starkes „double-double“ von Jakob Strazar (15 PTS, 10 RB) nichts.

Nicht unwichtige Erfolge im Kampf um die Playoffs gab es für die BBU Salzburg (7) und die Vienna D.C. Timberwolves (6). Beide Teams halten damit „Nachzügler“ auf Distanz. Die BBU ließ gegen Tabellenschlusslicht Wörthersee Piraten nichts anbrennen, imponierte mit einer starken Trefferquote (59% 2p und 43% 3p), gewinnt 86:66 – muss aber auch froh sein, dass die Piraten mit insgesamt 20 Offensivrebounds nicht konsequent genug umgegangen sind. Nachdruck zeigten die „Wölfe“ in der einzigen Sonntagspartie vor allem in der zweiten Halbzeit: Nachdem sie anfangs gegen Basket 2000 Vienna Warriors (10) kaum Defense boten, verhalfen diese und jeweils ein 8:0-Run zu Viertelbeginn zu einem schlussendlich sicheren 97:81-Erfolg. Damit verlängert sich auch der Negativtrend der Warriors, die nun schon seit neun Spielen ohne Sieg sind.

Die Ergebnisse der 15. Runde im Überblick:

 

bbu BBU Salzburg – Wörthersee Piraten

86:66 (22:18, 46:32, 69:46)

piraten
stp UBC St. Pölten – Mistelbach Mustangs

80:83 (23:12, 40:37, 61:61)

mustangs
 kos KOS Posojilnica Bank Celovec – Raiffeisen Dornbirn Lions

49:75 (7:15, 27:29, 39:49)

lions d
rocks Mattersburg Rocks – Basket Flames

49:77 (11:12, 26:29, 37:45)

flames
 warriors Basket 2000 Vienna Warriors – Vienna D.C. Timberwolves

81:97 (20:18, 50:43, 69:71)

 wolves
   raiders Spielfrei

 

Die Ergebnisse der 15. Runde im Detail:

bbu BBU Salzburg – Wörthersee Piraten

86:66 (22:18, 46:32, 69:46)

piraten
Als Gastspiel trat die BBU Salzburg gestern im neuen Sportzentrum Nord gegen die Wörthersee Piraten an. Für die Salzburger war das ein Pflichtsieg, um im Rennen um die Playoffs zu bleiben. Trotzdem war aus dem Hinspiel bereits klar, dass die Piraten ein unangenehmer Gegner sind und außerdem war Salzburg Center Rattey aufgrund seines Bruchs im Handgelenk nach wie vor angeschlagen. Das Spiel startete zwar gut für die BBU, doch die Piraten holten schnell auf und gingen gegen Ende des erstens Viertels das erst und einzige Mal mit 15:16 in Führung. Im zweiten Viertel übernahm schließlich die BBU und gab den Sieg – angeführt von Sermokas und Oluic – bis zum Ende nicht mehr ab.
Stimmen zum Spiel:
Dusko Stojakovic, Assistent-Coach der BBU: „Pflicht erfüllt.“
Harald Bründlinger, Obmann der BBU: „Das Gastspiel in Liefering ist geglückt und das Rahmenprogramm war toll, danke an die vielen Fans!“
Andreas Kuttnig, Headcoach der Piraten: „Die Serie von Ballverlusten von uns am Ende der ersten Halbzeit war die Vorentscheidung im Spiel. Danach hatten wir der BBU leider nichts mehr entgegenzusetzen.“
Beste Werfer: Sermokas 27, Oluic 21, Rakocevic 11 bzw. Gspandl 24, Özdemir 11, Sikl 10;

 

stp UBC St. Pölten – Mistelbach Mustangs

80:83 (23:12, 40:37, 61:61)

mustangs
Positive Nachrichten für den UBC vor dem Spiel: Kapitän Martin Speiser meldet sich nach langer Verletzung und Krankheit wieder fit und kann in diesem Topspiel der 2BL eingesetzt werden.

Sismilich eröffnet für die Mustangs, Lukas Böck antwortet für St. Pölten. Das erste Viertel ist geprägt von sehr hohe Intensität auf beiden Seiten. Nach acht Minuten ist es soweit, Speiser kommt auf das Feld, bekommt den Ball und scort nach zwei Sekunden seine ersten Punkte. Pöcksteiner stellt dann per 3er auf 19:10 und Mistelbach-Coach Weissenböck zieht per Timeout die Notbremse. Per Buzzerbeater stellt Speiser erstmals in diesem Spiel auf Plus 11. Das zweite Viertel ist dann ähnlich: Hohe Intensität gepaart mit tollen Aktionen. Das Spiel nimmt auch noch mehr an Fahrt auf. St. Pölten ist dann sehr unkonzentriert und die Mustangs können aufschließen. Die Mistelbacher kommen bis auf einen Punkt heran.

Die zweite Halbzeit beginnt wie der Erste geendet hat und die Mustangs können ausgleichen. Bei St. Pölten fallen die Würfe nicht und die Weiviertler gehen erstmals in diesem Spiel in Führung. St. Pölten spielt in dieser Phase sehr planlos und kann sich gegen die Zone der Mistelbacher nicht durchsetzen. Pöcksteiner bringt St. Pölten zurück in Führung. Im vierten Viertel schwappt das Spiel hin und her. Die Zuseher erleben ein unglaublich spannendes Spiel. Die Führung wechselt sehr oft. Bei den Mistelbachern sind es hauptsächlich Sismilich und Prachar die scoren – und die „big-shots“ für den Tabellenführer machen.

Stimmen zum Spiel:
Armin Göttlicher, Headcoach vom UBC: „Kleine Nuancen haben das Spiel entschieden, leider waren sie nicht auf unserer Seite. Mistelbach hat stark getroffen und mit Glück gewonnen.“
Stefan Jäger, Pressesprecher vom UBC: „Wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit fest im Griff. Danach haben wir leider die Konzentration verloren und unglücklich verloren. Die Saison dauert noch und wir bekommen schon unsere Revanche.“
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Gratulation an meine Mannschaft. Das war ein sehr wichtiger Sieg.“
Beste Werfer: Pöcksteiner 16, Schranz 13, Böck L. 12 bzw. Sismilich 23, Prachar 19, Semerad 16;

 

kos KOS Posojilnica Bank Celovec – Raiffeisen Dornbirn Lions

49:75 (7:15, 27:29, 39:49)

lions d
Die ersten Minuten standen im Zeichen der Gäste aus Dornbirn. KOŠ punktete erstmals in der fünften Minute, wirkte unkonzentriert. Dementsprechend ging Dornbirn mit 15:7 ins zweite Viertel. Dort agierte KOŠ konzentrierter, konnte aufholen und in der fünfzehnten Minute die Führung übernehmen. Spannend ging das Viertel weiter, was man auch am Resultat ablesen konnte. Dornbirn ging mit 29:27 in die Pause.

Das dritte Viertel verlief zu Gunsten von Dornbirn, die zwischenzeitlich mit 10 Punkten führten. KOŠ versuchte zu kontern aber ohne Erfolg (39:49). Auch im letzten Viertel fanden die Klagenfurter kein Rezept. 4 Minuten vor Schluss hatte Dornbirn einen Vorsprung von schon 15 Punkten erspielt. Auch in den letzten Minuten ließen die Gäste nicht locker und beendeten die Heimsiegesserie von KOŠ mit 75:49.

Stimmen zum Spiel:
Dragan Sliskovic, Headcoach von KOS: „Es gibt nicht viel zu sagen, heute haben wir auf allen Linien versagt. Der Gegner hat verdient gewonnen.“
Andi Smrtnik, Kapitän von KOS: „Die Intensität bei unseren Trainings hat nachgelassen, was sich auch im Spiel bemerkbar machte. Wir waren nicht 100% fit.“
Inaki Merino, Headcoach der Lions: „In der ersten Hälfte verloren wir 17 Bälle. In der Zweiten spielten wir aber eine gute Defense und konnten das Spiel zu unseren Gunsten drehen.“
Filip Brajkovic, Spieler der Lions: „Auf Grund der vielen Turnover konnten wir uns in der ersten Halbzeit vom Gegner nicht absetzen. In der zweiten Hälfe haben wir konsequenter gespielt und hatten weniger Ballverluste. Und wir konnten scoren.“
Beste Werfer: Strazar 15, Erculj, Erschen je 13 bzw. Wilkins, Arruti je 18, Brajkovic L. 15;

 

rocks Mattersburg Rocks – Basket Flames

49:77 (11:12, 26:29, 37:45)

flames
Ohne Jan Nicoli und Ramiz Suljanovic agieren die Hausherren im Angriff zahn- und ideenlos, die Flammen führen mit 12:11 nach dem ersten Viertel, welches alles andere als Basketball vom Feinsten war. Beide Teams verteidigten solide, im Angriff verzettelte man sich zu oft in Einzelaktionen. Die Burgenländer vergaben zudem gute Gelegenheiten, etwa auch unter dem Korb. Die Partie blieb überschaubar, gelungene Offensivaktionen blieben einsame Highlights zwischen Ballverlusten und Fehlwürfen. Dennoch trieben der Rocks Block und 180 Fans die Hausherren an. Nach zwei verwandelten Freiwürfen von Vladimir Gavranic betrug der Vorsprung der Flames bereits fünf Zähler, bis zum Ende der Halbzeit gelang es Corey Hallett noch, auf 26:29 zu verkürzen. Der Spielstand als Beleg für die schwache Offensivleistung.

Nach Wiederbeginn wollten die Mattersburger mit mehr Energie agieren, aber es sollte nicht sein. Gegen die keineswegs unüberwindbare Zonen-Defense der Gäste gelang wenig, der Ball wurde mutlos hin- und hergeschwungen, die Zone nicht attackiert. Sukzessive setzten sich die Wiener ab, der Vorsprung betrug gegen Ende des dritten Abschnitts acht Punkte. Dann wurde das grausliche Geschehen für den Vizemeister noch bitterer, Dominik Alturban versenkte zwei Dreier zum 58:41 für die Flames. Der BKM – der in dieser Phase auch mit den nicht sattelfesten Entscheidungen der Referees haderte – agierte nach wie vor ohne Punch und die Würfe wollten nicht fallen. Nach einem rüden Foul an Corey Hallett blutete dieser stark aus der Nase und musste ins Krankenhaus, der Unmut der Fans drohte überzuschwappen, das Geschehen war für die Refs kaum in den Griff zu bekommen. Letzten Endes gab es die letzten vier Minuten noch ein Schaulaufen, Mattersburg gelang nichts mehr und die Flames kamen zu einem überraschenden 77:49.

Stimmen zum Spiel:
James Williams, Headcoach der Rocks: „Wir haben unseren Gameplan nicht umgesetzt, die Zone nicht attackiert. Für die Refs war es nicht einfach, zwischen Floppings und harten Fouls zu unterscheiden, deswegen waren sie überfordert.“
Benjamin Bernleithner, Spieler der Rocks: „Wir müssen mit aggressiver Verteidigung Ballverluste erzwingen und zu einfachen Punkten kommen. Denn derzeit haben wir Mühe, in der Offense zu scoren. Auch die Verteidigung war diesmal nicht auf normalem Level.“
Christian Kreidl, Headcoach der Flames: „Wir freuen uns sehr über diesen Sieg! In der 2. Hälfte haben wir wirklich gut gespielt. Auch wenn Mattersburg ersatzgeschwächt war, nehmen wir diesen Erfolg gerne mit!“
Christian Künstner, Spieler der Flames: „Nach dieser verpatzten ersten Saisonhälfte war das enorm wichtig heute. Wir haben gezeigt, dass wir mit den besten Teams der Liga mithalten können.“
Beste Werfer: Gmeiner 16, Ulreich 10, Hallett 7 bzw. Gavranic 22, Künstner, Alturban je 11;

 

warriors Basket 2000 Vienna Warriors – Vienna D.C. Timberwolves

81:97 (20:18, 50:43, 69:71)

 wolves
Stimmen zum Spiel:
Kristijan Nikolic, Headcoach der Warriors: „So unterschiedliche zwei Hälften haben wir noch nie gehabt. In der zweiten Hälfte hat uns die Disziplin und Intensität gefehlt, dadurch haben die Timberwolves verdient gewonnen.“
Marcus Weidner, Spieler der Warriors: „In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, leider konnten wir die Intensität und Konzentration nicht aufrecht erhalten.“
Hubert Schmidt, Headcoach der Timberwolves: „Wir haben in der zweiten Hälfte begonnen Defense zu spielen und wenn wir Defense spielen, sind wir besser als Basket2000. Was passiert, wenn wir das nicht tun, haben wir in der ersten Halbzeit gesehen.“
Philipp D’Angelo, Kapitän der Timberwolves: „Erste Halbzeit leider verschlafen, aber gut aus der Kabine gekommen. Mit verbesserter Defense klar gewonnen.“
Beste Werfer: Servuts 16, Radanovic 14, Jereminov 12 bzw. D’Angelo 21, Polakovic 17, Nikolic 15;